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Referenz Tophotel Mehr als sauber

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Bildquelle Top Hotel

Ausgezeichnete Hygiene im Hôtel Concorde Berlin

 

Mehr als sauber

Auch wenn ein Zimmer optisch picobello erscheint, ist das noch lange keine Garantie für seinen hygienisch einwandfreien Zustand. Das Hôtel Concorde Berlin hat in Sachen Sauberkeit die Messlatte bewusst hoch gelegt und sich 2011 erstmals von der Inter­nationalen Prüfgemeinschaft Hotelhygiene im Zimmer- und Wellnessbereich mit dem »Hotelcheck Hygiene« zertifizieren lassen.

Schmutz und Staub kann man sehen. Hingegen Keime – mögliche Auslöser von Krankheiten – nicht. Die Studie US-amerikanischer Forscher der University of Houston zur Sauberkeit und Reinigungspraxis in Hotels sorgte diesen Sommer für Aufsehen. Für ihre Tests hatten die Forscher in den Bundesstaaten Indiana, North Carolina und Texas in jeweils drei Hotels die Räume unter die Lupe genommen. In jedem Gästezimmer entnahmen sie Proben von 19 verschiedenen Oberflächen, außerdem von den Putzwagen der ­Reinigungskräfte. Mit erschreckenden Ergebnissen. Als besonders problematische Stellen im Zimmer erwiesen sich Fernbedienungen und die Schalter der Nachttischlampen, im Bad waren es die Waschbecken und der Bereich rund um die Toilette. Belastet waren auch Schwämme, Lappen und Putzutensilien der Reinigungskräfte, durch welche Keime im schlechtesten Fall von einem Zimmer ins andere gelangen. Im guten Glauben, die Gegenstände zu putzen, verteilen die Damen und Herren vom Housekeeping Krankheitserreger auf den Oberflächen. Auch hierzulande gibt es keine einheitlichen Standards zur Reinigung eines Hotelzimmers; das Personal steht zudem vielerorts unter großem Zeitdruck. Effizient und gründlich zu arbeiten, ist eine enorme Herausforderung für das hoteleigene Housekeeping oder die zuständige Fremdfirma.

Wie können wir die Hygiene in unseren 311 Zimmern und Suiten überhaupt kontrollieren? Das fragten sich die Verantwortlichen im Hôtel Concorde Berlin. Und entschieden sich 2011 für eine Zertifizierung der Internationalen Prüfgemeinschaft Hotelhygiene, welche die Hohenstein Institute 2008 mit zwei weiteren Unternehmen gegründet hatten. »Ein Konzept für das Gütesiegel gab es bereits. Nun ging es darum, ob dieses Konzept auch für ein Hotel unserer Größenordnung passt«, erklärt Frank Ketterer, Resident Manager im Hôtel Concorde. So wurde das Fünf-Sterne-Domizil zum Pilotprojekt. Drei Prozent aller Zimmer mussten getestet werden, um ein repräsentatives Ergebnis zu erzielen, mit je zwölf Abklatschproben pro Zimmer auf Oberflächen und Textilien. »Unter anderem an den klassischen Problemzonen wie dem Bodenbelag ums Bett herum oder auch im Nassbereich«, wie Frank Ketterer erläutert. Um die Prozesse zu optimieren und die Abläufe zu beschleunigen, wurden in Zusammenarbeit mit der Prüfgemeinschaft Hotelhygiene speziell abgestimmte Reinigungspläne für die Zimmer aufgestellt und das Personal geschult. Textilien wie Bettüberzüge müssen für den Check durch einen Dienstleister mit »RAL-Gütezeichen 992« für sachgemäße Wäschepflege gereinigt werden. Diesbezüglich war im Hôtel Concorde Berlin keine Umstellung nötig, da der Partner, Fliegel Textilservice aus Berlin, bereits Hohenstein-zertifiziert ist. »Eine solche Auszeichnung macht überhaupt nur Sinn, wenn Sie die Dienstleister aus den Bereichen mit ins Boot nehmen«, sagt Frank Ketterer. Im Bereich Housekeeping arbeitet das Hotel mit der Berliner Alfa Exclusive GmbH zusammen, die sich an den Kosten für die Zertifizierung beteiligt hat und mit der Urkunde auf ihrer ­Homepage wirbt. Ketterer: »Für den Dienstleister ist dieses Gütezeichen eine super Referenz«. Schließlich werde damit vor allem dessen Arbeit ausgezeichnet.

Hilfreich war für den Basis-Check Zimmer, dass das Hôtel Concorde vor drei Jahren gemeinsam mit der Firma Vileda sein Putzsystem umgestellt hatte. Seitdem kommt für jedes Zimmer ein eigenes Lappen-Set zum Einsatz, das anschließend gewaschen wird. Die Lappen werden vorab mit den passenden Reinigungsmitteln getränkt und – damit sie nicht austrocknen – den Hausdamen in Tüten verpackt ausgehändigt. Verschiedene Farben weisen auf die jeweiligen Einsatzbereiche hin; die Lappen sind unterschiedlich feucht. Ein vergleichsweise aufwendiges System, mit dem sich aber nach Erfahrung des Berliner Hotels sehr gute Ergebnisse erzielen lassen, und mit dem sich das beschriebene Weitertragen von Keimen von Zimmer zu Zimmer vermeiden lässt. Ketterer: »Alle Reinigungskräfte sind auf dieses System geschult. Und wir haben spezielle Reinigungswagen angeschafft, mit denen die Damen und Herren vom ­Housekeeping direkt in die Zimmer fahren können, was das Prozedere ­erleichtert.«

Für den Wellnessbereich des Stadthotels – bestehend aus Sauna, Dampfbad, Duschen und Fitnessraum – entschied sich das Hotel für den »Advanced-Check«, wobei zusätzlich zu den Basisanforderungen die Wasserqualität geprüft wird. Wie auch bei den Zimmern schnitt das Concorde dabei mit »sehr gut« ab – ein Ergebnis, das sich bei der Rezertifizierung 2012 bestätigte. Doch der Gast bekommt weder eine Prüfplakette noch die Urkunde zu Gesicht: »Für uns ist die Zertifizierung hausintern eine wichtige Bestätigung, die wir aber nicht bewerben«, sagt Frank Ketterer. »Der Gast darf in einem Fünf-Sterne-Hotel optimale Sauberkeit und Hygiene als selbstverständlich erwarten.«

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Referenz Tophotel Die Hygiene-Ampel kommt – nur wann?

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Die Hygiene-Ampel kommt – nur wann?

Nun also durch die politische Hintertür: Die Verbraucherschutzminister der Bundesländer beschlossen nun die Einführung einer verpflichtenden und öffentlichen Bewertung von Sauberkeit und Hygiene im Gastgewerbe und Lebensmitteleinzelhandel. Dazu sollen jetzt bundesgesetzlichen Grundlagen geschaffen werden.

Eine Änderung des Lebens- und Futtermittelgesetzes sei von Bundesverbraucherschutzministerin bereits auf den Weg gebracht, heißt es. Hamburg will die Hygiene-Ampel als erstes Bundesland einführen. Wann dies allerdings geschehen wird, ist noch unklar.

Die Hygiene-Ampel, die positive oder negative Beurteil von Sauberkeit und Hygiene im Gastbetrieb, wird auf Länderebene eingeführt. Eine Einigung auf Bundesebene für das sog. Hygiene-Kontrollbarometer kam zuletzt nicht zustande. Bei der Konferenz der Länder-Verbraucherschutzminister in Hamburg wurde nun deutlich, dass das Staatssiegel früher oder später eingeführt werde. Schlagzeilen von Branchenmedien, die die Hygiene-Ampel für „tot“ erklärt hatten, sind damit überholt.

Mit der Einführung der staatlichen Hygiene-Ampel wird der Druck auf schwarze Schafe in Sachen Sauberkeit höher. Ob dadurch das Gastgewerbe als gesamte Branche an den Pranger gestellt werde, wie von manchen Branchenvertretern befürchtet, muss sich noch erweisen. Experten erwarten dagegen, dass sich die Hygiene zwangsläufig verbessern werde, da die Gastronomen ein gutes Aushängeschild haben wollen.

Die offizielle Hygiene-Ampel wird ein zusätzliches, öffentlichkeitswirksames Instrument der Lebensmittelkontrolle sein. Schon jetzt dürfen Behörden Verstöße gegen die Hygienebestimmungen im Internet veröffentlichen – das dahingehend veränderte Verbraucherinformationsgesetz trat zum 1. September in Kraft. Der aus dem Fernsehen bekannt Hotelsicherheitsexperte Ulrich Jander weist darauf hin, dass dies keineswegs nur Bereiche, wo Lebensmittel verarbeitet werden, betreffe. Auch Dienstleistungen und damit öffentlichern Räume in Hotels und Hotelzimmer gehören mit zum Kontrollradius; siehe nachstehendes Interview.